Auf zum Beiendag 2017

Am kommenden Sonntag findet in Schoos, Gemeinde Fischbach (Mersch), der Beiendag 2017 statt. 

Source : De Letzeburger Bauer
Publication date : 09/22/2017

Die rund 400 Imkerinnen und Imker unseres Landes feiern dort den Abschluss der Bienensaison und diskutieren über aktuelle Probleme der Imkerei. Der Beiendag wird jeweils von einem der zwölf Kantonalvereine sowie dem Lëtzebuerger Landesverband fir Beienzuucht (FUAL) in Kooperation ausgerichtet. Dieses Jahr obliegt dem Merscher Bienenverein die Organisation. Dr. Michael Eickermann (LIST) hat bei Herrn Jean-Paul Beck, dem Präsidenten der FUAL, nachgefragt, was für den Beiendag auf dem Programm steht. 

Herr Beck, der Beiendag bietet traditionell eine bunte Palette an Themen. 

Das ist richtig! Wir haben auch in diesem Jahr für jeden etwas dabei. Als Hauptredner wird uns der Imkermeister Robert Löffler aus Weil im Schönbuch seine Betriebsweise vorstellen. Es ist für uns immer wichtig, unsere eigenen imkerlichen Handgriffe zu prüfen und zu verbessern, um qualitativ hochwertige Imkereiprodukte herzustellen. 

Besonders freue ich mich auf den Vortrag von Dr. Georges Jacobs zum Thema „Gefahren und Erkennung von Zecken". Das ist für alle von Interesse, die in Wald und Feld unterwegs sind, vom Imker bis zum Spaziergänger. 

Nun hat es ja im Vorfeld schon Diskussionen zur BeeFirst-Studie des Luxembourg Institute of Science and Technology gegeben. Insbesondere die Presse hatte das Problem der Belastung von Pollen und Bienenbrot durch Pflanzenschutzmittel aufgegriffen. Wird auch darüber diskutiert werden am Beiendag? 

Die Ergebnisse der BeeFirst Studie sind wichtig, und wir sind froh, dass uns der Projektleiter Dr. Marco Beyer vom LIST die Ergebnisse in einem Vortrag präsentieren wird. Ich hoffe insbesondere auf die sich anschließende Diskussion. Die Bedrohung unserer Bienen und ihrer Produkte durch Pflanzenschutzmittel ist ein gesellschaftliches Problem, das in großer Runde diskutiert werden muss. Auch hier bietet unser Beiendag ein Podium jenseits ideologischer Barrieren. 

Herr Beck, Sie sind seit 2013 Präsident der Luxemburger Imkerinnen und Imker und wurden zu Jahresbeginn für eine weitere Amtszeit von vier Jahren gewählt. Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Imkerei? 

Das ist schnell umrissen. Der Hauptfeind ist die Varroamilbe, die unsere Bienen befällt. Dank der Finanzierung durch das Landwirtschaftsministerium ist es uns gelungen, ein Forschungsprojekt zur Züchtung milbenresistenter Bienen ins Leben zu rufen. Der Hauptverdienst kommt hier dem Berufszüchter Paul Jungels aus Brandenburg zu. Wir Imker haben unsere Hausaufgaben also gemacht. 

Nun ist die Landwirtschaft an der Reihe und muss uns dringend blühende Landschaften bereiten, damit unsere Bienen wieder Tracht finden. Außerdem befürworten wir eine weniger intensive Landwirtschaft, was auch die Reduktion von Pestiziden einschließt. Jedoch nicht bloß die Landwirtschaft, sondern auch die Gemeinden, der Staat und vor allem jeder einzelne sind gefordert, ihren Beitrag zu blühenden Landschaften zu leisten, um so für mehr Biodiversität zu sorgen. Wir haben also viel zu besprechen auf dem Beien dag und ich lade hiermit alle ein, mit uns den Beiendag 2017 in Schoos zu verbringen.

Herr Beck, wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

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