Ein Universum von Möglichkeiten

Mission „Space Resources“

Source : Lëtzebuerger Journal
Publication date : 04/08/2017

 

Wenn nun kommende Woche Wirtschaftsminister Etienne Schneider mit dem Erbgroßherzogspaar und einer Delegation von 17 luxemburgischen Firmenvertretern die erste Wirtschaftsmission durchführt, die ganz dem Thema „Weltraum“ gewidmet ist, geht es in Seattle und San Francisco von Montag bis Donnerstag vor allem auch darum: Den vielen Startups, die es in den USA in diesem Bereich gibt, Luxemburg schmackhaft zu machen.

Seit es 1985 mit dem Satellitenbetreiber SES begann, hat sich die Luft- und Raumfahrtbranche im Großherzogtum prächtig entwickelt. Vorläufiger Höhepunkt ist die Initiative SpaceResources.lu“, die im Februar letzten Jahres Wirklichkeit wurde - seitdem ist das „Luxembourg Space Cluster“, die Vereinigung der auf diesem Gebiet tätigen Firmen, von 43 auf 72 Mitglieder angewachsen. Wie Patricia Conti von Luxinnovation und Leiterin des luxemburgischen „Space Clusters“ dem „Journal" erklärt, „haben sich parallel dazu mehr als 30 internationale Gesellschaften mit uns in Verbindung gesetzt, die sich hier in Luxemburg niederlassen wollen und von denen wir hoffen, dass sie zukünftige Mitglieder werden.“

Es sei offensichtlich, dass die Initiative das Land ins weltweite Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt und seine Attraktivität erhöht habe. Auch die lokale Branche sei dadurch dynamisiert worden, indem ihr neue Kooperations- und Entwicklungsperspektiven eröffnet worden seien.

Nicht alle Clustermitglieder konstruieren notwendigerweise Raumschiffe, erforschen Asteroiden oder verbessern die Satellitentechnologie, wie Conti ausführt, sondern beispielsweise kommen sie auch aus dem Finanzsektor, (Risikokapitalgeber).

”Auch natürliche Personen können Mitglieder werden“, so Conti. Etwa die Hälfte der Mitglieder des Space Clusters ist demnach direkt im Sektor Luft- und Raumfahrt tätig, die andere Hälfte kommt aus den Sektoren Informations- und Kommunikationstechnologie, auch aus Bergbau oder juristischer Beratung. „Die neuen Mitglieder sind in der Mehrheit aus Luxemburg, aber wir haben auch welche aus den USA, Frankreich, Deutschland und Schweden.“

Das japanische Unternehmen ispace - jüngstes und drittes Unternehmen, das sich direkt an der Initiative zur möglichen Rohstoffgewinnung und -nutzung erdnaher Himmelskörper beteiligt - entwickelt mit dem luxemburgischen Forschungsinstitut LIST derzeit einen kleinen Massenspektrometer, mit dem unter anderem nach Wasservorkommen gesucht werden soll. Eine erste Mondmission haben die Japaner mit einer indischen Rakete für Dezember vorgesehen.

Für den Rover mit integriertem Massenspektrometer, der das Ziel der Zusammenarbeit zwischen ispace und LIST, „werden wir ein von uns für Laborzwecke entwickeltes Massenspektrometer so weiterentwickeln und umrüsten, dass es den Anforderungen der Raumfahrt gerecht wird und in den verfügbaren freien Raum innerhalb des Rovers passt“, sagt Tom Wirtz, „Group Leader Advanced Instrumentation for Ion Nano-Analytics" (AINA) des LIST. „Momentan ist ispace dabei, das Projekt zusammen mit uns im Detail zu planen.“ Anfang 2018 soll dann konkret mit der Entwicklung gestartet werden.

Marco Meng

 

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