Im „finnischen Belval“

Der letzte Tag des Staatsbesuchs in Finnland – wie gehabt bei allerbestem Frühlingswetter – war v.a. der Bildung, Forschung und der beeindruckenden finnischen Natur gewidmet.

Source : Tageblatt
Publication date : 05/13/2016

 

Der Tag begann in Espoo, einen Katzensprung von Helsinki entfernt, auf dem Campus Otaniemi. Nicht ganz mit Belval vergleichbar, und doch: nur dass hier die Aalto-Universität zum Teil in früheren Industriegebäuden untergebracht ist.

Im Rahmen der Lehranstalt ist die Arbeitswelt ganz konkret in der „Design Factory“ (Produktentwicklung) eingebunden. Die Uni entstand erst 2010 aus der Fusion dreier mehr als hundertjähriger Unis aus Helsinki – und nach nur sechs Jahren ist das Konzept der „Design Factory“ bereits an zehn weiteren Standorten auf allen fünf Kontinenten vertreten. Am Anfang mit finnischer Hilfe, später als eigenständige Partner.

Die Universität stellt ebenfalls in ihrem Rahmen und auf ihrem Campus ein Start-up-Umfeld zur Verfügung – ohne dass sich die Uni aber in Entscheidungen einmischt. „Startup-Sauna“ wird integral von Studenten betrieben. U.a. sind deren 1.500 an der Zahl mittlerweile jährlich auf freiwilliger Basis engagiert, um das heutzutage größte europäische Start-up-Event „Slush“ im November in Helsinki (2015: 15.000 Teilnehmer) auf die Beine zu stellen.

VTT & LIST

Uni-Rektor Rainer Klump, der der offiziellen Delegation in Helsinki angehörte, könnte einige Ideen mit nach Esch gebracht haben…

Anschließend ging es ins nationale finnische Forschungszentrum VTT, wo nach einer Präsentation CEO Antti Vasara und Gabriel Crean, CEO des Luxemburger Gegenstücks LIST („Luxembourg Institute of Science and Technology“), ein „Memorandum of understanding“ für eine zukünftige Zusammenarbeit unterschrieben. Nach einer Besichtigung des Schulprojekts „Me & MyCity“ im Nokia-Hauptsitz in Espoo wurde das großherzogliche Paar vom Bürgermeister von Espoo empfangen.

Am Nachmittag schloss ein Besuch des Naturzentrums „Haltia“, im Nuuksio-Nationalpark nahe Helsinki gelegen, die Staatsvisite ab. Das Zentrum soll alle Variationen der finnischen Fauna und Flora im bevölkerungsreichen Süden allen Einheimischen zugänglich machen.

„Natur lehren“ ist auch eine Tätigkeit von „Haltia“, Zielgruppe sind v.a. die 12- bis 16-Jährigen. Denn, so erstaunlich dies im „Land der 1.000 Seen“, das zu 70% von Wald bedeckt ist, klingen mag: Für viele sei es „leider“ der erste wirkliche Kontakt mit der Natur, hieß es in den Erläuterungen für die Luxemburger Gäste.

Claude Clemensund

 

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