Kleine Problemlöser

Insekten gehören zu den erfolgreichsten Lebewesen dieses Planeten - Deshalb kupfert die Wissenschaft sie so gerne ab 

Source : Lëtzebuerger Journal
Publication date : 05/19/2017

 

Die Bionik will die Phänomene der Natur mit der Technik kombinieren. Das wohl bekannteste Beispiel dürfte Leonardo da Vincis Fluggerät sein, das den Vogelflug imitieren sollte. Ein gängigeres Beispiel aus der heutigen Zeit wäre der von Kletten inspirierte Klettverschluss. Kameralinsen. Lotoseffekt, Chitinpanzer - alles Technologien und Entwicklungen, die sich an der Natur orientieren. Dieser Schritt nennt sich Biomimese, respektive Biomimikri - also die Nachahmung und Imitation von spezifischen Aspekten der Natur. Schwarmtechnologie orientiert sich an den Vorbildern von Ameise, Schmetterling und Co. Neue Roboterdesigns versuchennicht mehr, den Menschen nachzuahmen, sondern setzen kategorisch auf spezialisierte Designs wie die Körperstrukturen von Ameisen oder Schlangen für bestimmte Aufgaben. Denn: Ein Roboter soll Dinge können, die ein Mensch nicht kann. Da stehen auch Insekten perfekt Pate.

Auch bei den Forschern in Luxemburg geht das Thema der Bionik nicht spurlos vorbei. So laufen am "Environmental Research and Innovation" (ERIN)-Department des LIST einige Forschungsprogramme von sogenannten Entomologen (also Insektenforschern). Der Forscher Xavier Mestdagh untersucht beispielsweise die unterschiedlichen Auswirkungen mehrerer Faktoren auf die Biodiversität, das Klima und die Umwelt, indem er einen Schmetterlings-Atlas führt Und beobachtet, wie die Insekten auf Veränderungen reagieren. Die daraus entstehenden Bioindikatoren könnten auch für den Menschen interessant sein.

Der Forscher Michael Eickermann hingegen hat sich den Honigbienen verschrieben und untersucht, welchen Einfluss die Urbanisierung und Industrialisierung auf die Bienenvölker hat - auch als Indikator für den Klimawandel und die Biodiversität. Das Projekt unter dem Namen "Bee First" untersucht dabei aber auch die Effekte, die Imker im Umgang mit ihren Bienenvölkern haben - und gibt entsprechende Tipps, um den Umgang zu verbessern. Eickermann betont daher auch entsprechend, es gehe nicht um "Bienen-sterben" sondern vielmehr um "Bienengesundheit": "Hier arbeiten Forschung und Praxis eng zusammen", sagt er.

Daniel Oly

 

 

 

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