Nicht ganz sauber

Die Ergebnisse der Abwasseruntersuchung in Luxemburg unterstreichen einerseits die relative Entspannung in Sachen Corona, die auch zu laxeren Regeln führt. Andererseits zeigt sich: Sars-CoV-2 ist alles andere als besiegt. 

Source : Tageblatt
Publication date : 06/05/2021

 

Über die Abwasseruntersuchung am Eingang von 13 Kläranlagen in Luxemburg liegt inzwischen der 76. Bericht vor. Diesem zufolge erkennen die Forscher vom LIST darin eine „moderate nationale Prävalenz des Virus“ und einen „seit mehreren Wochen anhaltenden, rückläufigen Trend“.

Der lässt sich auch wieder besonders gut in der Überblickgrafik erkennen, die die Werte jeder Kläranlage für jede Ausgabe eines Reports über ein Farbfeld wiedergibt. Bei den aktuellen Werten, die ganz rechts liegen, taucht wieder vermehrt ein leichtes oder sogar sattes Grün auf. Aktuell ist das bei Grevenmacher und Übersyren der Fall – dort sind die Spuren im Wasser nämlich inzwischen nahe der Nachweisgrenze – was also nicht gleichbedeutend damit wäre, dass die Abwässer dort völlig frei von Sars-CoV-2 wären.

In einigen Orten, zum Beispiel in Petingen und Beggen, haben sich die Werte sogar wieder leicht erhöht – beziehungsweise liegen sie sowieso auf einem noch recht hohen Niveau. So untermauert auch das Abwasser in Luxemburg, was die Experten und Wissenschaftler derzeit feststellen: Es geht in die richtige Richtung, aber die Pandemie ist noch längst nicht vorbei.

In der Übersichtsgrafik für ganz Luxemburg macht die Linie, die die Belastung des Abwassers darstellt, jedenfalls sogar einen (zweiten) kleinen Schritt nach oben: Das ist, hoffentlich, nur ein kleiner Ausreißer, aber kein Einstieg in einen neuen Trend. Die Ergebnisse der AbwasserStudie haben auch VorhersageCharakter, weil Menschen das Virus bereits ausscheiden können, bevor sie Symptome entwickeln.

Frank Goebel

 

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