Wetterkapriolen

LIST-Bulletin nennt Winter 2015/2016 „den zweitwärmsten Winter seit 1947“

Source : Lëtzebuerger Journal
Publication date : 03/05/2016

 

Bei echtem Schmuddelwetter, mit schmierigen und glatten Straßen aufgrund von Schneefall, veröffentlichte das „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) gestern sein meteorologisches Bulletin für den Winter 2015/2016. Es handelte sich, so kann am hier lesen, um den zweitwärmsten Winter in Luxemburg seit 1947. Weitere Merkmale des Winters 2015/2016 waren dem LIST-Bulletin zufolge „durchschnittlich, später überdurchschnittlich viel Niederschlag und zwei Orkantiefs“ (siehe Kasten). Das meteorologische Bulletin Winter 2015/2016 das LIST zusammen mit der Administration des services techniques de l’agriculture“ (ASTA) und MeteoLux ausgearbeitet.

Meteorologische Situation

Der Winter 2015/2016 war durch milde, meist feuchte Atlantikluft geprägt. Nur Mitte Januar konnte sich kurzfristig skandinavische Kaltluft mit Schnee durchsetzen, hält sas LIST-Bulletin fest. Im Dezember herrschte eine kräftige West- und Südwestströmung vor, mit der milde Luftmassen maritimen Ursprungs in Richtung Luxemburg herangeführt wurden.

Ab Mitte Januar konnte sich Kaltluft aus Skandinavien und dem Nordmeerraum durchsetzen, und es herrschte eine stabile Hochdruckwetterlage, die im letzten Drittel des Monats von einer südwestlichen Strömung abgelöst wurde.

Der Februar wurde dominiert von atlantischen Tiefdruckgebieten und ihren Ausläufern, die warme und feuchte luft, begleitet von teilweise kräftigen Windböen, nach Luxemburg brachten.

Die Mitteltemperaturen der Jahreszeit lagen im Winter 2015/2016 an allen Stationen in Luxemburg weit über denen der Vergleichsperiode 2001-2010. Mit +2,2°C wurde die geringste Abweichung in Oberkorn gemessen, während die höchste Abweichung mit +2,9°C in Ettelbrück festgestellt wurde.

Die Temperaturen

Der Temperaturverlauf der Station Findel spiegelt dies auch im Vergleich mit der langjährigen Referenzperiode 1981-2010 wider. Die Temperaturen lagen bis auf einige kurze Perioden Mitte Januar und Ende Februar über denen der Vergleichsperioden. „Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen an der Station Findel im Jahr 1947 war der Dezember 2015 der wärmste Dezember und der Winter 2015/16 am zweitwärmsten. Nur der Winter 2006/2007 war noch milder“, wird im LIST-Bericht festgehalten.

Die Niederschlagsmenge

im Winter 2015/2016 waren die gemessenen Niederschlagssummen an fast allen Stationen höher als die Werte der Vergleichsperiode 2001-2010. Nur an der Station Findel blieb die Summe um zwölf Prozent unter dem Wert der zehnjährigen Vergleichsperiode, mit 44 Prozent wurde die höchste Abweichung in Reuler registriert.

Die Niederschlagssumme an der Station Findel lag im Dezember deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Ergiebige Niederschläge im Januar und Februar in Form von Regen und Schnee konnten das Defizit vom Beginn des Winters wieder etwas ausgleichen.

Die Sturmtiefs „Ruzica“ und „Susanna“

Das Sturmtief „Ruzica“ (kroatisch für „kleine Rose“) beeinflusste am Rosenmontag (8. Februar) Luxemburg mit erheblichen Windgeschwindigkeiten. Am Dienstag (9. Februar) bildete sich das Sturmtief „Susanna“ am Südrand des Tiefdruckkomplexes, welches während des Tages nördlich rasch an Luxemburg vorbeizog. Der anhaltende Starkregen führte zum weiteren Anstieg der Pegel an der Mosel, der Sauer und der Alzette. Besonders im Süden des Landes kam es örtlich zu Überschwemmungen. Die Pegel an der Mosel erreichten die „cote de vigilance“ am 10. Februar und die Schifffahrt musste vorübergehend eingestellt werden.

LJ

 

Share this page: