Aktuelle Information zum Fusarium-Befall und Mykotoxinrisiko im Winterweizen

Pilze der Gattung Fusarium können Getreideähren befallen, wenn es zur Blütezeit regnet.

Source : De Letzeburger Bauer
Date de publication : 13/07/2018

In den Jahren 2007-2017 kam es immer dann zu nennenswerten Infektionen, wenn mehr als etwa 40 mm Niederschlag in der Woche vor plus der Woche nach der Winterweizenblüte fielen. Dies war im Jahr 2018 an fast allen Wetterstationen, die auf agrimeteo.lu Daten geliefert haben, der Fall. Zwei Ausnahmen bildeten die Wetterstationen in Koerich und Wincrange, an denen zur Winterweizenblüte nur 29 und 21 mm Regen fielen. 

Fusarium-Arten können Pilzgifte bilden und diese im Korn ablagern. Das am häufigsten nachgewiesene Fusariumgift war im Zeitraum 2007-2017 Deoxynivalenol (DON). Messwerte aus vergangenen Jahren haben gezeigt, dass im Mittel der Jahre Befallsstärken kleiner als 4,2% toleriert werden können, ohne den EU Grenzwert von 1,25 mg / kg DON für Rohgetreide zu erreichen. 

Die Landwirtschaftskammer hat landesweit 13 Landwirte mobilisiert, die ihre Felder für eine Erhebung der Symptome der Krankheit zur Verfügung gestellt haben. Insgesamt wurden 24 Felder an 12 Standorten von Mitarbeitern des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) auf Befall untersucht. 

In 5 Feldern wurden Befallsstärken höher als 4,2% gefunden. Diese Felder lagen über das ganze Land verstreut, ohne erkennbaren räumlichen Schwerpunkt. Bei diesen Feldern ist eine Belastung mit DON sehr wahrscheinlich. In 13 Feldern lag der Befall zwischen 1,0 und 4,2%. Bei diesen Feldern ist eine geringe Belastung mit DON unterhalb des Grenzwertes wahrscheinlich. In 5 Feldern lag der Befall unter 1%. Hier ist keine relevante Belastung des Korns zu erwarten. 

Es werden einzelne Körner befallen. Befallene Körner bleiben kleiner, werden weniger gefüllt und sind damit leichter. Sie können mit Hilfe von Sieb- und/ oder Windsortierern weitgehend entfernt werden. Wichtig ist in Jahren wie diesen eine strenge Einstellung der Sieb- und Windsortierer, um sicher zu stellen, dass die kleinen und leichten belasteten Körner zuverlässig entfernt werden. 

Fusarium-Befall wird durch die Vorfrucht Mais, konservierende Bodenbearbeitung und den Anbau anfälliger Sorten gefördert. Darum ist in diesem Jahr das Entfernen von leichten und kleinen Körnern auf Winterweizenflächen mit der Vorfrucht Mais und/ oder konservierender Bodenbearbeitung besonders wichtig. Die auf der aktuellen Sortenliste (sortenversuche.lu) eingetragenen Winterweizensorten sind eher gering anfällig gegenüber Fusarium-Arten. 

Um das Risiko von Mykotoxinbelastungen für die nächste Saison zu verringern, sollte bei der Planung der Aussaat von Winterweizen die Vorfrucht Mais vermieden werden. Auf $tandorten mit hohem FusariumBefall in diesem Jahr ist der Einsatz des Wendepfluges zum Unterpflügen der befallenen Erntereste anzuraten. 

Fazit:
Im Jahr 2018 ist das Risiko von Mykotoxinbelastungen durch Fusarium-Arten im Winterweizen höher als im langjährigen Durchschnitt. Belastete Körner sind kleiner und leichter als gesunde Körner und können daher mit Sieb- und Windsortierern weitgehend entfernt werden.

Marco Beyer, Doriane Dam, Marine Pallez (Luxembourg Institute of Science and Technology)

Jeanny Dondelinger (Landwirtschaftskammer)

 

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