Eine kostbare Ressource

Stadt Luxemburg investiert mehr als 30 Millionen Euro in Trink- und Abwassernetz

Source : Luxemburger Wort
Date de publication : 22/03/2019

 

„Niemanden zurücklassen“: Unter diesem Motto steht nicht nur der heutige Weltwassertag, es ist auch das Leitmotiv der Stadt Luxemburg zum Thema Trinkwasser. Damit die Einwohner der Hauptstadt, deren Zahl konstant steigt, weiterhin Zugang zu sauberem Wasser haben, wollen die Verantwortlichen der Gemeinde dieses Jahr mehr als 30 Millionen Euro investieren. Dies geht aus der Bilanz hervor, die die Abteilungen Wasser und Kanalisation gestern präsentierten.

In der vergangenen zehn Jahren ist die Einwohnerzahl der Stadt Luxemburg um 30 Prozent gestiegen, der Wasserverbrauch im gleichen Zeitraum jedoch nur um 1,7 Prozent. Mehr als 7,9 Millionen Kubikmeter Wasser wurde im Jahr 2018 an die Haushalte verteilt.

Wertvolles Gut

Eine positive Bilanz. Und dennoch: „Es muss noch mehr getan werden“, so Schöffin Simone Beissel (DP). Mehrere Projekte, darunter der Schutz der Wasserquellen sowie die Erweiterung der Kläranlage in Beggen zählen zu den diesjährigen Ausgabenpunkten. Trinkwasser bedeute Gesundheit und Trinkwasser bedeute Leben, und so gelte es, so Beissel weiter, sorgsam damit umzugehen – und die Qualität des Wassers beständig zu überprüfen.

In Zusammenarbeit mit dem Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) hat die Stadt Luxemburg im vergangenen Jahr 2 547 Wasseranalysen durchführen lassen – weitaus mehr als gesetzlich gefordert.

Das Fazit: Die Qualität des Quellenwassers ist im Vergleich zu 2017 zwar hochwertiger, aber dennoch stellen Nitrate und Pestizide eine große Bedrohung für das Grundwasser dar. 2016 war so etwa die Quelle in Kopstal geschlossen worden, dort waren unter anderem Pestizide festgestellt worden.

Da diese mit 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser jedoch sehr ergiebig ist, will die Stadt Luxemburg die Quelle wieder nutzen. Aus diesem Grund soll eine neue Wasseraufbereitungsanlage, die das Wasser per Ultrafiltrierung und anschließender Aktivkohlereinigung säubert, installiert werden. Ein Vorentwurf soll in den nächsten Wochen vorgestellt werden.

Um Verunreinigungen zukünftig zu vermeiden, lässt die Stadt Luxemburg Wasserschutzzonen festlegen. Glaasburen ist die erste Quelle auf hauptstädtischem Boden, die im vergangenen Jahr als Wasserschutzzone ausgewiesen worden ist. Siweburen/Millebaach, Kopstal, Polfermillen und Birelergronn sollen im Laufe dieses Jahres folgen.

Großprojekt Beggen

Da die Einwohnerzahl ständig steigt und die Kläranlage in Beggen auch noch die Abwässer von Bartringen, Leudelingen, Strassen, Roedgen und Sandweiler klärt, soll die Kläranlage in Beggen vergrößert werden.

Die Kosten von 200 Millionen Euro werden auf die sechs Gemeinden aufgeteilt. Die Installation einer vierten Reinigungsstufe soll dafür sorgen, dass das Wasser noch gründlicher von Mikroschadstoffen wie etwa Medikamentenresten oder Röntgenkontrastmittel gereinigt wird.

Mit der Fertigstellung des kompletten Ausbaus ist jedoch erst 2027 zu rechnen. Während die einen Projekte noch in den Startlöchern stecken, werden andere in naher Zukunft abgeschlossen.

Das Auffangbecken in der Rue de Neudorf etwa soll im Herbst dieses Jahres fertiggestellt werden. Und auch der Kollektor, der die Kläranlagen in Beggen und Bonneweg verbindet, soll nächstes Jahr in Betrieb genommen werden.

Es reiche jedoch nicht, nur in Infrastrukturen und neue Technologien zu investieren, so Beissel. Mittels Sensibilisierungskampagnen in den Schulen und Foyers scolaires sollen bereits die Kleinsten einen sparsamen Umgang mit Wasser lernen.

Und weil der Zugang zu Wasser 2010 als Menschenrecht deklariert worden ist, wurden 24 Trinkwasserspender in der Hauptstadt aufgestellt, weitere sollen folgen.

Cheryl Cadamuro

 

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