Feierlich, aber ganz ohne Pomp

Am 23. Dezember 2005 (siehe Kasten) hatte die damalige CSV-LSAP- Regierung die Entscheidung getroffen, dass zwei Universitätsfakultäten definitiv nach Belval kommen würden. Knapp zehn Jahre später wurden gestern die „Maison du savoir“, das Wahrzeichen der stetig wachsenden „Cité des sciences“, die „Maison des sciences humaines“ und die „Maison de linnovation“ –die eigentlich nicht zur Uni gehört und das „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) beherbergt – in Anwesenheit von Großherzog Henri feierlich ihrer Bestimmung übergeben.

Source : Tageblatt
Date de publication : 23/09/2015

 

Mit einem schlichten Programm – zwei Ansprachen, das Durchtrennen der Trikolore mit anschließender Besichtigung der drei Gebäude und abschließendem Empfang in der Mensa – wurde der fürs ganze Land doch bedeutende Festakt begangen.

Bauten- und Nachhaltigkeitsminister François Bausch blickte in seiner Ansprache u.a. auf den Entschluss zurück, einen Teil der Uni Luxemburg auf den Industriebrachen von Belval anzusiedeln – das war vor 14 Jahren – und auf die Gründung des „Fonds Belval“ 2002, der seither Enormes geleistet habe.

Ein einzigartiger Ort

Natürlich war auch die Eröffnung der Hochofenterrasse im vergangenen Jahr Bestandteil der Ansprache des Bautenministers. Das Resultat sei sehr zufriedenstellend. Bausch sprach von großer ästhetischer und funktionaler Kohärenz, von einem „espace à l’échelle humaine“ und von einem einzigartigen Ort, an dem sich die Atmosphäre seit dem vergangenen 14. September (mit der Uni-„Rentrée“, Anm.d.Red.) endgültig verändert habe.

Belval sei ein Ort, an dem sich wohnen, arbeiten und Freizeit verbringen lasse – und eben nicht ein reiner Campus, „séparé de la ville“, sagte Bausch weiter, der sich, wie sein Ministerkollege Claude Meisch, gestern auf Französisch an die geladenen Gäste richtete. Bausch sprach ferner von „Rayonnement“ und von den Auswirkungen des Standorts Belval, der für die wirtschaftliche Entwicklung der Südregion, ja des ganzen Landes von Bedeutung sei. Viel Neues bzw. Überraschendes sollten die Gäste – unter ihnen alles mit Rang und Namen – jedoch nicht erfahren.

Hochschul- und Forschungsminister Claude Meisch ließ in seiner, ebenfalls größtenteils retrospektiven, Ansprache betont Zahlen sprechen, um anhand der getätigten Investitionen den Stellenwert, den die Regierung der Uni beimisst, hervorzuheben. Die zur Verfügung gestellten Mittel betrugen demnach allein für dieses Jahr 2015 285 Millionen Euro, erklärte Meisch. Es sei ein Jahr des „aboutissement“, gleichzeitig aber auch „une année pleine de défis“.

Sascha Seil

 

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