Feldbegehung im Rahmen des EFFO-Versuches

Das Projekt EFFO (Effiziente Fruchtfolgen - ein Lösungsansatz für einen verbesserten Wasserschutz und mehr Biodiversität in der Luxemburger Landwirtschaft) geht auf eine Initiative der "Fördergemeinschaft Integrierte Landbewirtschaftung Luxemburg" (FILL) zurück. Es ist Ziel des Projektes, Kulturtechniken zur nachhaltigeren Anbaupraxis (Untersaat, Striegeleinsatz, reduzierter Pflanzenschutz) in der Winterrapskultur zu etablieren, um den Einsatz von Herbiziden zu minimieren oder komplett zu vermeiden. Gleichzeitig werden aber auch alternative Kulturen in ihrem Anbau erprobt, z.B. Öllein und Ölhanf. Es soll geprüft werden, ob diese so genannten "Low-lnput-Kulturen" (= Kulturen mit minimalen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und einem Minimum an Bearbeitung) langfristig den Winterraps ersetzen können, der bei vielen Imkern in der Kritik steht. Insbesondere für den Anbau in den Wasserschutzgebieten können Low-lnput-Kulturen interessant sein, da sie Produktion und Umweltschutz verbinden können.

Source : Lëtzebuerger Beien-Zeitung
Date de publication : 07/08/2018

 

Als Multiplikatoren wurden in die Projektplanung und -durchführung folgende Institutionen integriert: Landwirtschaftskammer (LWK), lycée Technique Agricole (LTAE) und das Luxemburg Institute of Science and Technology (LIST). Auf diese Weise konnten die Weichen für ein erfolgreiches Projekt gestellt werden, das nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch praxisnah und lösungsorientiert durchgeführt werden kann. Die Projektdauer ist auf 5 Jahre (2015-2020) angesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch das Ministère du Développement durable et des Infrastructures (MDDI), Ministère de l'Agriculture, de la Viticulture et de la Protection des consommateurs (MAVPC) und Ministère de l'Enseignement supérieur et de la Recherche (MESR).

Das Projekt steht nun im dritten Versuchsjahr. Wieder wurden zur Erprobung der einzelnen Bearbeitungsverfahren Feldversuche an drei Standorten in Luxemburg angelegt: Reisdorf, Simmern und Wahl. An letzterem Standort fand Ende Juni wieder eine Feldbegehung statt, um rund 40 Landwirten und Schülerinnen und Schülern der Ackerbauschule die Vorzüge einzelner Anbauverfahren zu erläutern. Alain Majerus von der Landwirtschaftskammer gab eine Zusammenfassung des Kulturjahres. Die Bedingungen zur Saat seien etwas zu trocken gewesen, so dass der Feldgang suboptimal gewesen sei. Im Frühjahr hätten erst der Rapsglanzkäfer und dann die physiologische Knospenwelke während des Knospenstadiums den Raps geschädigt. Für den Imker interessant war die Präsentation der Alternativkulturen Öllein (Linum usitatissimum), der wie in den Vorjahren einen regen Besuch von Bestäuberinsekten (besonders Hummeln) zeigte. Sein Potential an Pollen und Nektar ist jedoch eher begrenzt, auch wenn der Blütezeitpunkt (Juni/Juli) sicherlich interessant ist.

Dr. Michael Eickermann

 

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