Stand der Forschung in Luxemburg?

Gefahr für Honigbienen durch die Varroamilbe

Source : Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek
Date de publication : 22/08/2015

 

Der seit Jahren anhaltende Schwund an Lebensarten in Flora und Fauna war rezent Thema einer parlamentarischen Anfrage von Ali Kaes an Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Fernand Etgen, in welcher er insbesondere auf die Belastung der westlichen Honigbiene (Apis Mellifera) durch die Varroamilbe eingeht. Diese Bienenart sei genetisch nicht an diesen Parasiten angepaßt und besäße deshalb keine Möglichkeit, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Aus diesem Grund müßten weltweit jährlich Behandlungen durchgeführt werden, um sie vor dem Tod zu retten. Dabei werden die Varroabehandlungen immer komplexer, weil die Milben gegenüber allen gängigen Mitteln immer mehr Resistenzen entwickelten.

Um dieser Entwicklung Herr zu werden zielten Bieneninstitute in der EU, unterstützt durch EU-Mittel, auf die Züchtung varroaresistenter Honigbienen ab, mit sehr mäßigem Erfolg. Dies unter anderem deshalb, weil sie sich, so Kaes, auf die sogenannten Rassenreinzuchten beschränkten. Nachhaltiger wäre jedoch laut verschiedenen Imkern aber eine genetische Anpassung zwischen Wirt (Biene) und Varroamilbe zu beschleunigen, um eine resistente Biene zu erreichen. Das derzeitige FUAL-Zuchtprogramm, welches zu 50 Prozent von der EU und zu 50 Prozent vom Luxemburger Staat finanziert werde, zeige hervorragende Resultate, stoße jedoch an seine Grenzen. Minister Etgen wies in seiner Antwort darauf hin, daß im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums bereits seit 2011 wissenschaftliche Untersuchungen im Forschungsprojekt »BeeFirst« vom Institut »LIST« (vormals CRP-Gabriel Lippmann) in Zusammenarbeit mit dem »Lëtzebuerger Landesverband fir Beienzuucht” (FUAL)« durchgeführt werden, in welchem die winterlichen Bevölkerungsverluste in den Bienenvölkern untersucht werden. In den vergangenen fünf Wintern seien die Verluste zwischen 9 Prozent und 34 Prozent gewesen. Im Rahmen der Untersuchungen spielt laut Etgen die Varroamilbe eine Hauptrolle. Ziel sei es, den Imkern die Stellschrauben ihrer Betriebsweise zu zeigen, mit denen sie das Überleben ihrer Bienenvölker verbessern können.

Ein neuer Ansatz in Luxemburg sei zudem das »Varroamonitoring«, bei welchem die Varroabelastung in den einzelnen Bienenvölkern untersucht werde. Das Landwirtschaftsministerium sei sich der Wichtigkeit der Bienenzucht in Luxemburg sehr bewußt und werde auch zukünftig die zur Verfügung stehenden Mittel aufwenden, um die Forschungsprojekte gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren im Bereich voranzutreiben.

 

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