Dem Schaden zuvorkommen

Forschungsprojekt soll Folgen von Hochwasser mildern

Source : Lëtzebuerger Journal
Date de publication : 10/02/2016

 

Saisonale Überschwemmungen oder aber Hochwasserkatastrophen können erhebliche Schäden an der öffentlichen Infrastruktur verursachen. Häufig schwemmt das Flutwasser gefährliche Gegenstände wie Bäume, Steine oder Fahrzeuge fort, die Brücken oder Hochwasserschutzeinrichtungen beschädigen können. Im Rahnien eines neuen Projekts an der Universität Luxemburg soll eine mathematische Methode entwickelt werden, um zu simulieren, wohin solches Treibgut transportiert wird und welche Schäden es an Gebäuden verursacht. Ziel des Forschungsprojekts ist es, den lokalen Wasserwirtschaftsbehörden zu ermöglichen, Hochwasserszenarien für Flüsse wie Mosel, Our und Sauer zu erstellen, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität.

"Wir möchten untersuchen, was passiert, wenn Treibgut mit Brücken, Gebäuden oder Hochwasserschutzeinrichtungen kollidiert", erklärt Prof. Dr. Bernhard Peters, Professor für Thermo- und Fluiddynamik an der Fakultät für Naturwissenschaften, Technologie und Kommunikation (FSTC). Wissenschaftler des LuXDEM-Forschungsteams entwickeln derzeit, auf der Grundlage vorhandener Forschungsarbeiten, einen Algorithmus, der die Analyse verschiedener Hochwasserszenarien ermöglicht und gleichzeitig berücksichtigt, wie das Treibgut sich gegenseitig in seiner Bewegung beeinflusst. Das Projekt "Debris-Flow" soll so eine Softwareumgebung schaffen können, die es Wasserwirtschaftsbehörden und Forschern erlaubt, die Auswirkungen von Hochwasser vorherzusagen und besonders gefährdete Stellen zu erkennen. "Die Methode kann die mechanischen Belastungen berechnen, denen die Gebäude bei einem Hochwasser ausgesetzt sind. Sie kann jedoch auch dazu verwendet werden, Hochwasserschutzeinrichtungen von vornherein auf diese Bedingungen anzupassen, sodass sie den Belastungen standhalten", führt Peters aus.

Das Projektteam wird zunächst anhand von topografischen Daten wie den Oberflächenpro file der Flüsse Mosel, Our und Sauer, die Grenzflüsse zwischen Luxemburg und Deutschland untersuchen, um den Algorithmus zu "füttern". "Anhand des digitalen Modells der Landschaft können wir sehen, welchen Weg das Wasser nehmen wird und wo es am wahrscheinlichsten ist, dass Treibgut die Infrastruktur schädigt", erläutert Prof. Peters.

ZUM PROJEKT

Startschuss am 20. Januar


Ins Leben gerufen wurde das Projekt am 20. Januar dieses Jahres. Drei Jahre lang wird es aus dem "Fonds National de la Recherche" (FNR) finanziert. Neben Prof. Peters führen zwei Doktoranden, Yu-Chung Liao und Gabriele Pozzetti die Forschungsarbeiten durch. Unterstützt wird das Team von der luxemburgischen Straßenbauverwaltung, den Behörden für Wasserwirtschaft in Luxemburg und Trier, dem "Luxembourg Institute for Science and Technology" (LIST) und einem Team der Technischen Universität Dresden unter der Leitung von Prof. Jürgen Stamm.  


luxdem.uni.lu

CHRISTIAN BLOCK

 

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