Fusion in der Forschung

Das Centre de recherche public Gabriel Lippmann und das Centre de recherche public Henri Tudor tun sich zusammen. Ab 2016 bilden die beiden Forschungseinrichtungen ein einziges Institut mit dem Namen New CRP. Durch die Zusammenlegung, die von den Instituten selbst initiiert wurde, sollen Synergien geschaffen und Forschungsanstrengungen optimal genutzt werden. Nur so hat Luxemburg eine Chance, sich gegenüber der ausländischen Konkurrenz zu behaupten. Langfristig, so das große Ziel, sollen in Luxemburg zwei Strukturen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation eine Rolle spielen: die Universität und das New CRP.

Source : Luxemburger Wort
Date de publication : 20/04/2012

 

Forschung hat in Luxemburg eine noch sehr junge Tradition. Ihre Anfänge gehen auf das Jahr 1987 zurück. Inzwischen gibt es viele Forschungsinstitute, deren Arbeitsgebiete sich teilweise überschneiden. Ein Audit hat ergeben, dass es der Luxemburger Forschungslandschaft an Kohärenz, kritischer Masse, internationaler Visibilität und gemeinsamen Strategien fehlt. Mit der Zusammenlegung sollen diese Schwachpunkte bekämpft werden.

Die Fusion wird in den kommenden Jahren Schritt für Schritt vorbereitet. Sie beginnt 2013 mit der Gründung einer federalen Struktur (IFRP), eine Art Kontrollorgan, dem die beiden Institute 2014 angegliedert werden. 2016 dann wird es nur noch ein einziges Institut mit dem Namen New CRP geben. Langfristig soll es zwei Forschungspole geben: die Universität Luxemburg, u.a. spezialisiert auf Grundlagenforschung, und das New CRP, das sich auf angewandte Forschung und die kommerzielle Nutzung der Forschungsergebnisse in der Wirtschaft konzentriert.

Die beiden Institute beschäftigen rund 750 Personen. Die Fusion führe auf keinen Fall zu einem Personalabbau, betonten die Verantwortlichen der beiden Institute gestern bei der Vorstellung der Fusionspläne. Durch die Zusammenlegung der Kompetenzen würden sich ganz neue Chancen eröffnen. Man müsse daher eher von einer Reorientierung der Beschäftigten sprechen.

Das CRP Henri  Tudor beschäftigt fast 500 Personen auf vier Standorten. Das CRP Gabriel Lippmann mit 250 Beschäftigten befindet sich an einem einzigen Standort. Der endgültige Sitz des New CRP wird 2018 die Cité des sciences in Belval sein.

Auch wenn die Fusion voll und ganz den Erwartungen des zuständigen Ministers François Biltgen entspricht, war nicht er die treibende Kraft. Vielmehr waren es die Verantwortlichen der beiden Institute selbst, die in der Zusammenlegung ihrer Aktivitäten einen Mehrwert für die Luxemburger Forschungslandschaft sahen. Für François Biltgen ist die Fusion ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, dem andere Institute sich hoffentlich anschließen werden.

MICHÈLE GANTENBEIN

 

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