Konzentration der öffentlichen Forschung

Die Forschungsinstitutionen "CRP Gabriel Lippmann" und "CRP Henri Tudor" werden bis spätestens Ende 2014 zum CRP LIST fusionieren. Während das Gesetz für das neue LIST die Instanzen durchläuft, wird ein "Groupement d'intérêt économique" die Fusion in der Praxis vorbereiten.

Source : Tageblatt
Date de publication : 11/01/2013

 

Die zwei Institute "Gabriel Lippmann" und "Henri Tudor" forschen alle beide auf den Gebieten neuer Materialen, der Umwelttechnologien und im geringeren Ausmaß auch im Bereich der Informationstechnologien.

Laut Forschungsminister François Biltgen ist es vor allem im Interesse des Steuerzahlers, dass der Staat sein Geld nicht zweimal für das Gleiche ausgibt. Hinzu kommt, dass es zwischen den beiden Einrichtungen nicht zu ausreichend strategischen Absprachen kam, um Redundanzen zu vermeiden. Eine engere Zusammenarbeit bis hin zur Fusion sei deshalb schon länger beschlossene Sache.

Eine Fusion der beiden Institute soll der luxemburgischen öffentlichen Forschung international zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Jedem der beiden CRPs fehle es dafür an der notwendigen kritischen Masse, sagte Georges Bourscheid, Präsident des Verwaltungsrats des "CRP Henri Tudor". Dessen Generaldirektor, Dr. Marc Lemmer, fügte hinzu, es werde fusioniert, um effizienter zu arbeiten, nicht um Personal zu sparen.

Gestern unterschrieben die beiden Einrichtungen zusammen mit dem Forschungsministerium den Vertrag zur Gründung des GIE LIST (,,Luxembourg Institute for Science and Technology"). Dieses soll die Fusion, die bis Ende 2014 erfolgen soll, vorbereiten. Konkret bedeutet dies, dass es die wissenschaftlichen Aktivitäten der beiden CRPs koordiniert.

Offen für andere Forschungsinstitute

In der Übergangsphase bis zur endgültigen Fusion existiert ein einziger Verwaltungsrat für die beiden CRPs. Einziger Unterschied in der Besetzung ist der, dass der Präsident des "Henri Tudor", Georges Bourscheid, Vizepräsident bei "Gabriel Lippmann" ist. Umgekehrt ist der Präsident des "CRP Gabriel Lippmann", Hubert Jacobs Van Merlen, Vizepräsident im "CRP Henri Tudor".

Das GIE wurde auf unbestimmte Zeit gegründet, um anderen Forschungseinrichtungen die Möglichkeit zu geben, ebenfalls beizutreten. Weitere öffentliche Forschungseinrichtungen sind das "CRP Santé" und das "Centre d'études de populations, de pauvreté et de politiques socio-économiques" (CEPS). Falls das nicht der Fall ist, könnte das GIE bei der Fusion von "Tudor" und "Lippmann" aufgelöst werden. Derzeit arbeiten rund 750 Angestellte bei den beiden Institutionen. 80 Prozent davon sind Akademiker.

Das Budget der beiden CRPs war 2011 auf insgesamt 67 Millionen Euro veranschlagt worden. 36 Millionen erhielten sie vom Staat, der Rest waren Eigenmittel. Zurzeit sind die beiden CRPs auf mehrere Standorte verteilt. Eine Fusion sei jedoch nicht ohne geografische Nähe denkbar, hieß es gestern. In einigen Jahren werden die beiden Institute auf Belval Quartier beziehen.

Was ist ein GIE?

Ein "Groupement d'intérêt conomique" (GIE) ist ein Zusammenschluss, der seinen Mitgliedern erlaubt, einige ihrer Aktivitäten gemeinsam auszuüben. Es handelt sich dabei um ein Mittelding zwischen einer Gesellschaft und einer Vereinigung, dessen Ziel es nur sein kann, die Aktivitäten seiner Mitglieder weiterzuführen. Es kann sich dabei um Aktivitäten kommerzieller, industrieller, landwirtschaftlicher oder handwerklicher Art handeln. Der Vorteil eines GIE liegt in den flexiblen juristischen Regeln. Ein GIE kann sowohl mit als auch ohne Kapital gegründet werden. Das Ziel ist nicht, Gewinn zu erwirtschaften. Die Form wird oft für zeitweilige Kooperationen gewählt.

Quelle: www.guichet.public.lu

Claude Molinaro

 

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