Bereits an den Größenordnungen wird klar, was diesem Staate wichtig ist: ein Berufsberater - oder wie auch immer das gerade aktuell offiziell heißt - bei der Adern betreut über 500 Arbeitslose ; Luxinnovation hat übers ganze Jahr 2014 mit 47 Mitarbeitern 284 Betriebe betreut.
Source : Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek
Date de publication : 24/04/2015
Auf nationaler Ebene wurden 129 Subventionsdossiers von 87 Betrieben, davon 47 Klein- und Mittelunternehmen (KMU) ans Wirtschaftsministerium weitergereicht, das 37 Mio. dafür ausschüttete. Es ist ein Gesetz in Vorbereitung, das Luxinnovation zur Ausza4lungsagentur dazu machgn wird im Rahmen der Verwaltungsvereinfachung.
Auf EU -Ebene war das schon wesentlicher komplizierter, um für 25 Projekte in 19 Betrieben 6,25 Millionen Euro aus dem Topf »Horizont 2020« loszueisen, denn das war eine Erfolgsquote von 19,71%. Wem das wenig erscheint - und es ist ja nicht wirklich ein hoher Anteil -wird erklärt, das sei der zweithöchste Satz aller 28 EU -Mitgliedsländer. Heiliger Bürokratius, beschütze uns!
Bei der Weltraumagentur ESA führten 50 begleitete und vorgelegte Dossiers dafür zu 47 Beteiligungen, womit 23 Mio. nach Luxemburg zurückflossen.
Für die erste Ausgelobung des Programms »Active and Assisted Living« meldeten sich 3 Luxemburger Teilnehmer - und eine Beteiligung des LIST wurde zur Kofinanzierung zurückbehalten.
Beim Programm »Eureka« gab's 12 Luxemburger Beteiligungen. Im »Enterprise Europe Network« kamen die öffentlichen Forschungsinstitute zu 3 Partenariatsvereinbarungen mit Belgien und Frankreich. 60 Ideen zu Forschung, Entwicklung und Innovation im Handwerk führten zur Subventionierung von 33 innovativen Projekten in 26 Betrieben. In der Design -Beratung wurden 132 Betriebe besucht und 17 Dossiers verfolgt.
Aus 300 beratenen innovativen Projekten zur Betriebsgründung in Luxemburg kam es zu 45 tatsächlichen »Start-ups«.
Viel Zeit wurde 2014 auf den Start des Programms »Fit for Innovation« für KMU verwendet: es gehe darum, Hemmschwellen abzubauen. Jeder Betrieb habe einen brauchbaren Ansatz für innovative Vorgehensweisen, und nur mittels Innovation könne er auf Dauer besser sein als die Konkurrenz. Dabei geht es um Kostensenkung allgemeinen und durch Vermeidung von Verschwendung im Besonderen, um die Erhöhung der Produktivität und um die Verbesserung der Qualität.
2014 wurde zu sensibilisieren versucht. In 6 Betrieben wurde eine Diagnose bezahlt, wo Berater in den Betrieb kommen und Verbesserungsvorschläge machen. 5 Betriebe sind in die Projektphase eingetreten mit dem Ziel 4,6 Mio. einzuspielen. Zum 31. März hatten 7 Betriebe die Diagnose -Phase beendet und waren in der Projektphase, mit dem Ziel 5 Mio. zu gewinnen. 10 weitere Betriebe waren neu in der Diagnose -Phase, auf 10 weitere wird noch gehofft.
In der Diagnose -Phase werden 50% der Honorare subventioniert, in der Projekt -Phase 25%. Der Vertrag sieht vor, daß 50 Prozent der Berater -Honorare ans Ergebnis gebunden sind, und daß die erreichte Ersparnis mindestens zweimal so hoch wie die Beraterhonorare sein muß. Geht also alles schief, beläuft sich das Risiko des Betriebs nur auf die 25% der Honorarhöhe der Projektphase.
Peintures Robin hochzufrieden
Peintures Robin SA, Farbenfabrikant seit 1927 in Useldingen, war einer der ersten Betriebe in der Projektphase. 2007 wurde in Useldingen eine neue Fabrik für die Produktion (60 Mitarbeiter, davon 35 in der Produktion und 5 Diplom -Chemiker mit 3 Mitarbeitern im Labor) und in Leudelingen ein Logistikzentrum mit Geschäft (40 Mitarbeiter) eröffnet. In den letzten 5 Jahren wurde der Umsatz verdoppelt, aber nicht der Gewinn, so Verwalter Pit Welter. Ziel des Projekts ist es, Logistik und Kundendienst zu verbessern und doch 30% im Logistikbereich zu sparen. Nach 6 Monaten in der Projektphase sei man gut am Weg, und es wäre sicher sehr schwer gewesen, ohne »Fit for Innovation« das durchzuziehen. Es sei einfach unmöglich, das Wissen der vier Berater, die damit in den Betrieb kamen, unter den Betriebsmitarbeitern zu finden.
Robin setzt auf Qualität und mit der Linie »Verdello« auf die Bioschiene mit Pigmenten aus natürlichen nachwachsenden Quellen. 50% der Produktion sind bereits auf Wasser- statt auf Lösungsmittelbasis. Daneben bietet Robin Spezialdienstleistungen für die Industrie, darunter die Reifenproduktion. 35% der Produktion gehen in den Export, darunter in die Türkei und den Mittleren Osten.
Im Land selbst sind Robin -Qualitätsfarben außer in Leudelingen (Z.A. Am Bann, 7, rue Jean Fischbach, bis Ende September von 7-18 Uhr geöffnet, dann bis Ende März erst ab 7.30 Uhr) nur über Malermeister und deren Geschäfte erhältlich. In den Großvertrieb will man sie nicht geben, weil sie dann neben Produkten im Regal stünden, die eventuell nur ein Sechstel kosten, aber noch weniger wert sind, weil sie entsprechend schlecht decken oder entsprechend schneller verblassen. Eigentlich schade!
JMJ