Zum Mond und zurück

Drei weitere aufs Weltall fokussierte Unternehmen aus den USA kommen nach Luxemburg

Source : Lëtzebuerger Journal
Date de publication : 28/09/2018

Drei weitere US-Unternehmen, die im Bereich Weltall tätig sind, lassen sich in Luxemburg nieder. Das gab gestern Wirtschaftsminister und Vizepremier Etienne Schneider bekannt. Dass es drei neue Namen geben würde, war schon bei der Vorstellung der „Luxembourg Space Agency“ angekündigt worden. Gestern gab es die Details. Insgesamt wächst damit die Zahl der Unternehmen in diesem Bereich seit der Ankündigung der Space Resources-Initiative auf rund 20 Unternehmen an. Derzeit beschäftigen sie 77 Mitarbeiter. In den kommenden fünf Jahren soll die Zahl auf bis zu 85 wachsen.

Made in Space: Roboter bauen im All

Das Unternehmen „Made in Space“ aus dem kalifornischen Mountain View wurde 2010 gegründet und will in Luxemburg eine Filiale gründen, um seine günstigen Roboter in Europa bekannter zu machen. Es ist auf 3-D-Druck im All sowie Produktion im All durch Roboter spezialisiert. Mitgründer und Direktor Jason Dunn erklärte, die Wahl für den europäischen Konzernsitz sei auf Luxemburg gefallen, weil es hier Ingenieure und Talente gäbe. Bislang würden Weltraum-Roboter bis zu 100 Millionen Dollar kosten. „Das wollen wir reduzieren. Gleichzeitig lassen sich diese Roboter auch auf der Erde nutzen, beispielsweise beim Tiefsee-Schweißen.“ Das Unternehmen setzt auf ESA-Hilfen für Forschungsprogramme. Einen Sitz in Luxemburg hat das Unternehmen noch nicht.

Hydrosat: Rat für Bauern beim Wässern

Hydrosat aus Washington D.C. analysiert Daten von Infrarot-Bildern der „National Aeronautics and Space Administration“ (NASA) und der „European Space Agency“ (ESA), um Landwirte beim Gießen zu beraten. Diese Woche hat es seinen Sitz im „House of Startups“ eröffnet. Mitgründer und CEO Royce Dalby erklärte: „In den kommenden 30 Jahren wird die Nachfrage nach frischen Lebensmitteln steigen, gleichzeitig wird Wasser immer knapper. Das größte Problem der Landwirte derzeit ist, dass sie zu viel gießen.“ Laut ihm geht die NASA von 20 Prozent mehr Wachstum bei richtigem Wässern und die ESA von bis zu 40 Prozent Wasserersparnis aus.

Für Luxemburg hat sich das Unternehmen entschieden, nachdem es vor Ort ein Jahr mit verschiedenen Institutionen - insbesondere dem „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) sowie der Uni zusammengearbeitet hat. In den kommenden Jahren will Hydrospace bis zu 30 Mitarbeiter einstellen. Aber es bringt auch Mitarbeiter her, unter anderem zwei Professoren, die auch an der Universität unterrichten sollen.

CubeRover: Günstige Mondshuttle

CubeRover aus Pittsburgh ist eine Ausgründung des Unternehmens Astrobotic Technology, und spezialisiert sich auf günstige kleine Mondfahrzeuge. Mitgründer und Präsident Mike Provenzano hat Quartier im Technoport bezogen. „Luxemburg ist ein Space-Hub, davon wollen wir profitieren“, unterstrich Provenzano. Auch sein Unternehmen arbeitet mit der Universität zusammen.

Schneider zeigte sich sehr zufrieden und unterstrich, dass Luxemburg nun ein Rundum-Programm habe, das sowohl Unternehmensansiedlung, als auch die Luxembourg Space Agendy umfasse. Er verwies darüber hinaus auf einen Experten-Treff mit 150 Teilnehmern, bei dem es darum geht, wo und wie Rohstoffe ausgebeutet werden können. „Gemeinsam mit der ESA stellen wir derzeit eine Studie fertig, bei der auch Unternehmen aus Großbritannien, Belgien, und Frankreich mitmachen, um Fragen nach Rohstoffen zu beantworten“, sagte er. Luxemburg habe zwei Master - der für Juristen läuft bereits, der für Ingenieure noch nicht - zu Weltraumthemen und das LIST, die Universität und andere würden eng zusammen arbeiten. Kommende Woche am Mittwoch wird noch ein Venture Capital Fonds für den Space-Sektor vorgestellt. „Dann sind wir komplett“, kommentierte Schneider aufgeräumt.

Cordelia Chaton

 

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