EFFO beendet viertes Versuchsjahr

Das Projekt "EFFO- Effiziente Fruchtfolgen" ist eine Kooperation von Fördergemeinschaft Integrierte Landbewirtschaftung Luxemburg, Chambre d'Agriculture, Lycée Technique Agricole und Luxembourg Institute of Science and Technology. Im Rahmen des Projektes soll durch Feldversuche an drei Standorten die Eignung alternativer ackerbaulicher Verfahren zur Beikrautkontrolle im Winterraps für Raps getestet und ökonomisch bewertet werden. Die in den Feldversuchen gewonnenen Ergebnisse werden direkt in die ackerbauliche Praxis und Lehre überführt.

Source : science.lu
Publication date : 08/30/2019

 

Der Versuch konzentriert sich in erster Linie auf die Kontrolle von Beikräutern durch chemische, bzw. mechanische und ackerbauliche Maßnahmen. Verwendung findet dabei in zwei Versuchsvarianten der Einsatz von klassischen Herbiziden (Wirkstoff Metazachlor, bzw. Wirkstoffe Clomazon in Kombination mit Pethoxamid). Für die Prüfung der mechanischen Beikrautbekämpfung stehen drei Versuchsvarianten zur Verfügung: der Einsatz des Striegels, sowie die Kultur in "weiter Reihe" mit einer Weite von 65 cm und anschließendem Einsatz einer Rollsternhacke zwischen den Reihen und einer Bandspritzung in den Reihen (Hacke PSM+ ), bzw. in einer dem Bio-Raps ähnlichen Variante mit alleinigem Einsatz der Rollsternhacke (Hacke PSM-). Der Einsatz einer Untersaat (Colza Associe) mit einer abfrierenden Leguminosenmischung stellt die letzte Variante im EFFO-Versuch dar. Zusätzlich werden zwei weitere ölproduzierende Kulturpflanzen (Ölhanf und Öllein) getestet, um langfristig die Fruchtfolge erweitern und der Landwirtschaft Möglichkeiten zur Verwendung von Low-InputKulturenin Wasserschutzgebieten geben zu können.

Das Projekt befindet sich im vierten Versuchsjahr und viele der gewonnenen Daten haben sich bereits bestätigt. Ein besonderer Fokus liegt neben der Wirksamkeit des jeweiligen Unkrautmanagements auf den damit verbundenen Erträgen der einzelnen Varianten. Auch vor dem Hintergrund der massiven Trockenheit bei der Saat Ende August 2018 und der andauernden Trockenheit seit Mai 2019 enttäuschten die Rapserträge nicht. Im Mittel aller Varianten (ohne Erträge aus der Variante Hacke PSM-) wurden die höchsten Erträge am Standort Bigelbach erzielt (46,6 dt/ha), während die beiden anderen Standorte deutlich geringere Erträge zeigten: am Standort Simmern mit 38,1 dt/ha und am Standort Wahl rnit 38,3 dt/ha.

Auch die einzelnen Versuchsvarianten zeigten deutliche Unterschiede an den Standorten, Während die konventionellen Varianten mit Einsatz der Herbizide die höchsten Erträge aufwiesen (in Bigelbach um 44,6 dt/ ha, an den anderen beiden Standorten um 40 dt/ha), erzielten auch die alternativen Varianten relativ hohe Erträge. Am Standort Bigelbach erzielte die Variante Hacke PSM+, also der Einsatz der Bandspritze und der Rollsternhacke in Weiter Reihe, im Mittel mit 46,7 dt/ha höhere Erträge als die konventionellen Varianten.

Die Variante Hacke PSM-, die sich durch einen Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz und mineralische Düngung auszeichnet, wies an allen Standorten die geringsten Erträge auf. Zumindest am Standort Bigelbach lag diese Variante aber mit mehr als 32 dt/ha deutlich über den Erwartungen, Die anderen beiden Standorte zeigten Erträge von 20 dt/ ha und weniger, was sich mit den Ergebnissen aus anderen Studien im Ausland deckt.

Bei den Ölgehalten kehrten sich die Ergebnisse um: die höchsten Gehalte fanden sich in der Variante Hacke PSM-, wo auf den chemischen Pflanzenschutz verzichtet wurde und lediglich Rindergülle (60 kg N pro Hektar) im Herbst gedüngt wurde. Niedrige Versorgungsstufen von Stickstoff gehen im Raps mit höheren Ölgehalten einher, wodurch sich die guten Ölgehalte in der Variante Hacke PSM- erklären lassen. Die höchsten Ölgehalte wurden im Mittel am Standort Wahl erreicht (45,7%), die geringsten in Simmern (42,2% ).

Die Ernte der beiden Alternativkulturen Ölhanf und Öllein steht noch aus. Die Kulturen zeigten sich an allen Standorten aber in gutem Zustand, so dass auch hier mit Erträgen gerechnet werden kann, die die Witterung des Versuchsjahres widerspiegeln.

Unser Dank für die Finanzierung gilt dem Ministère du Développement durable et des Infrastructures, dem Ministère de l'Agriculture, de la Viticulture et du Développement rural und dem Ministère de l'Enseignement supérieur et de la Recherche.

Das EFFO Projekt Team

 

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